Mögliche
Nebenwirkungen
Hat Hyaluronsäure Nebenwirkungen?
Wirkungsweise von Hyaluronsäure-Gel bei der Faltenunterspritzung
Hyaluronsäure ist ein Hydrogel, eine visköse Substanz, die im wesentlichen aus Wasser besteht. Der Haupteffekt ist die Volumisierung. Durch Injektion eines Raumvolumens Hyaluronsäure wird das unterspritzte Gewebe um das injizierte Volumen vergrößert (med. augmentiert) – z.B. im Sinne einer Lippenvergrößerung.
Die Viskosität und die Konsistenz der Hyaluronsäure-Gele ist sehr unterschiedlich, so dass je nach behandeltem Gewebe, ein geeigneter Füllstoff (Dermal Filler) ausgewählt werden kann. Die Wasserbindung wird durch die osmotische Eigenschaft des Zuckers Hyaluronan realisiert. Die ursprünglich instabile Hyaluronsäure wird vor dem Einsatz der Gewebeaugmentation vernetzt, d.h. so stabilisiert, dass das körpereigene Enzym Hyaluronidase nicht wirken kann.
Nebenwirkungen der Hyaluronsäure-Behandlung sind mechanischer Natur und reversibel.
Nebenwirkung: Schwellung
Durch die mechanisch-raumfüllende Wirkung (Volumisierungseffekt) des Hyaluronsäure-Gels werden Gewebeschichten auseinander und aneinander gedrückt. Dabei kann es zur Komprimierung von feinen Gefäßen kommen. Dadurch kann der venöse Blutabfluss und der Lymphdurchfluss behindert werden. Zudem kann es durch die osmotischen Eigenschaften der Hyaluronsäure und eventuellem Abbau von Hämatomen zu Flüssigkeitsverschiebungen kommen – dies ist abhängig von der Konzentration der Hyaluronsäure und der Traumatisierung.
Die Schwellung nach einer Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure, z.B. der Nasolabialfalte, liegt meist nicht unter der Falte, sondern häufig daneben, bzw. zu hoch. So gewinnt der Patient häufig den Eindruck, dass das Hyaluron-Gel neben der Falte liegt. Dieser Eindruck des falsch unterspritzten Hyaluronsäure-Gels wird durch eine Verschiebung der Geometrie verstärkt. Die tiefste Stelle der Nasolabialfalte liegt nach der Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure an einer anderen, tieferen Stelle. Diese Erscheinung kann man auch als Nebenwirkung ansehen.
Bis alle Gewebeflüssigkeiten wieder ungehindert fließen können, dauert es in der Regel 10 bis 14 Tage. Eine Schwellung wird meist nur vom Patienten selbst, nicht von seiner Umgebung wahrgenommen. Wollen Sie sich vor einem großen Tag, wie z.B. einer Hochzeit, behandeln lassen, empfehlen wir dies drei Wochen vor dem geplanten Termin zu tun. Unerwünschte Nebeneffekte sollten bis dahin abgeklungen sein.
Hat Hyaluronsäure Nebenwirkungen?
Nebenwirkung: Pseudo-Schwellung
Die grundsätzlich eintretende Volumisierung eines Kompartiments kann einen gewebeverschiebenden Effekt auf Nachbarkompartimente haben. Diese rein mechanische – aber häufig unerwartete – Kettenreaktion kann zum Eindruck der Schwellung nach einer Unterspritzung mit Hyaluronsäure führen. Wichtig ist eine Aufklärung des Patienten darüber, dass eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure zur Verbesserung einer Körperpartie eine eventuell negativ empfundene Wirkung auf eine Nachbarregion haben kann.
Nebenwirkungen: Knubbel, Wulst, Knötchen
Ein mechanischer Füllstoff, in diesem Fall Hyaluronsäure, kann unter der Haut gefühlt werden. Diese Ansammlungen von Unterspritzungs-Gel (Dermal Filler) werden häufig als Knubbel oder Wulst bezeichnet. In Kombination mit der durch die mechanische Verletzung entstandenen Quaddel können diese in der Regel vorübergehenden Knubbel einige Stunden sichtbar sein. Nach 24 Stunden sollten solche Knubbel nur tastbar, aber nicht sichtbar sein. Bis die Schwellung nach durchschnittlich 14 Tagen zurückgegangen ist muss auch Hyaluronsäure von Wassereinlagerung durch Schwellung (siehe oben) unterschieden werden. Wichtig: Frisch implantierte Hyaluronsäure fühlt sich gummiartig, eine Wasseransammlung dagegen hart an.
Wulste und Stränge sind linear angeordnete Knubbel und sollen nach 10 bis 14 Tage eine harmonischere Form angenommen haben und als nicht-störend empfunden werden. Sichtbare Stränge oder Wulste im Bereich der Nasolabialfalte sind häufig ein Zeichen für eine zu oberflächliche Implantation des Hyaluronsäure-Gels.
Als Nebenwirkung ‘Knötchen‘ werden lange tastbare, eingekapselte Ansammlungen von Füllstoffen bezeichnet. Die Inhalte solcher Granulome werden vom Körper als körperfremd erkannt und eingekapselt. Sollte es sich bei dem Granulom um ein Hyaluronsäure-Granulom handeln, so lässt es sich gut enzymatisch, bzw. durch eine Kapselöffnung behandeln.
Nebenwirkungen: Hämatome, blaue Flecken
Um Nebenwirkungen einer Hyaluronsäure-Faltenunterspritzung oder Gewebeaugmentation relativ gering zu halten ist ein Vorgehen mit möglichst geringen Verletzungen (atraumatisch) und eine minimale Blutungszeit relevant. Sollte ein Hämatom auftreten, so ist die Zeit bis zum Verschwinden des blauen Flecks stark von der Blutungsmenge (Größe des blauen Flecks) abhängig. Ein Hämatom resorbiert sich in der Regel zwischen drei und zwanzig Tagen.
Ein atraumatisches Vorgehen ermöglicht die Unterspritzung mit einer stumpfen Kanüle (Pix’L®). Das Gewebe wird durch die stumpfe Kanüle sanft auseinander geschoben und nicht durchschnitten. Ebenfalls erlaubt eine anterograde Injektionstechnik, d.h. Volumenunterspritzung während des Vorschiebens der Injektionskanüle, grundsätzlich eine verletzungsarme Unterspritzung. Ein schnelle und gekonnte Faltenunterspritzung und eine anschließende Kompression der unterspritzten Hautareale ohne sofort angewandte Kühlung und Massage lässt die Nebenwirkung Hämatome und blaue Flecken meist gering ausfallen. Die mehrtägliche Einnahme von Ananasenzymen hilft bei einem schnelleren Abbau der Hämatome.
Nebenwirkung: Verfärbungen der Haut
Rote und weiße Verfärbungen sollten innerhalb von drei Stunden nach der Faltenunterspritzung wieder verschwunden sein. Länger anhaltende bläuliche (livide) Hautverfärbungen sollten von ihrem Arzt behandelt werden. Bläulich durchscheinende Hyaluronsäure (Blue-Lines) kann nach oberflächlichen Unterspritzungen mit Hyaluronsäure teilweise auftreten. Durch vorsichtige Unterspritzungstechnik ist es möglich das Hervortreten des Hyaluronsäure-Gel in zu oberflächliche Hautschichten zu minimieren. Um die Nebenwirkung der Blue Lines (bläuliche Hautverfärbungen) möglichst zu vermeiden, ist bei tieferen Falten eine Unterspritzung in mehreren Sitzungen im Abstand von mehreren Wochen einer Einzelbehandlung mit mehr Volumen vorzuziehen. Das Phänomen des bläuliche Durchscheinens eines farblosen Materials wird mit dem Tyndall-Effekt erklärt. Diese Verfärbung kann von unseren Ärzten mit dem Schwerpunkt Injektionsbehandlungen durch Behandlung der Nebenwirkung häufig rückgängig gemacht werden.
Nebenwirkung: Allergie
Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Bindegewebes. Die Hyaluronsäuren, die von unseren Ärzten verwendet werden, sind dem körpereigenen Stoff sehr ähnlich, da die chemische Grundstruktur bei allen Lebewesen identisch ist. Allergien können somit fast ausgeschlossen werden. Es ist aber von Schwellungen berichtet worden, die über dem normalen Bereich liegen. Diese können auch bei der Erst-Unterspritzung nicht aufgetreten sein, aber bei einer Zweit-Unterspritzung überraschend und beeindruckend stark auftreten. Hier denken wir an eine mögliche Antigen-Antikörper-Reaktion und empfehlen eine Behandlung mit Kortison.